
Besucherzahlen von B’EST sind Warnsignal für Saarlouis
Pressemitteilung CDU Saarlouis-Innenstadt vom 25.10.2018
Der CDU Ortsverband Saarlouis-Innenstadt blickt mit Sorge auf das grenznahe Einkaufszentrum B’EST im lothringischen Farébersviller. „3,5 Mio. Kunden im ersten Betriebsjahr und jährlich bis zu 6 Mio. Kunden aus der Großregion sind ein deutliches Warnsignal an alle Einkaufsstädte im Saarland, besonders für Saarlouis. Eine scheinbar rechtswidrige Werbeaktion des betreffenden Einkaufszentrums Ende September in der Saarlouiser Innenstadt offenbart die Aggressivität der neuen Konkurrenz.
Während in Kleinstädten und Gemeinden zumeist nur noch Nahversorgung (Lebensmitteleinzelhandel, Drogerieartikel) vorherrscht und Großstädte wie Saarbrücken aufgrund der großen Anzahl an Geschäften und Verkaufsfläche eine hohe Kundenfrequenz aufweisen, stehen gerade mittlere Einkaufsstädte wie Saarlouis unter enormem Druck. „Dass in Saarlouis alteingesessene Einzelhandelsangebote verschwinden und durch Dienstleistungen ersetzt werden, erhöht den Druck zusätzlich. Niemand kommt nach Saarlouis um zwischen 15 Friseursalons zu wählen.“ Jüngstes Beispiel sind die Schließungen der Filialen von ‚Wolle Rödel‘ und ‚City-Nova‘.
Hierbei sieht die CDU die Stadtverwaltung in der Pflicht, klar und deutlich zu sagen, wie sie sich die Zukunft der Einkaufsstadt vorstellt und mit welchen Maßnahmen der Standort gestärkt werden soll. Grundsätzlich müssen die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden, sprich dem Verband Saarlouis e. V. intensiviert werden.
Die Wirtschaftsförderung einer Einkaufsstadt sollte auch proaktiv bei potentiellen Einzelhandelsgeschäften für den Standort werben. Ein Beispiel ist die japanische Modekette UNIQLO, die mit vielen Filialen in Frankreich u. a. in Metz vertreten ist und auch in Deutschland expansiv wachsen will. Im Bundesgebiet existieren bisher nur 8 Filialen in Großstädten. „Von der Anziehungskraft bekannter Marken würden alle Mitbewerber, Dienstleistungen und Gastronomie profitieren.“
Städtebaulich und kulturell wurde die Innenstadt in den letzten Jahren deutlich aufgewertet, jüngste Beispiele sind das Theater am Ring, der Umbau der Kaserne 6 und das gelungene Ravelin V. „Eine Studie der Universität des Saarlandes hat gezeigt, dass neben dem breiten Angebot an Einzelhändlern das Sicherheitsgefühl und die Sauberkeit eine große Rolle für Kunden und Besucher spielen.“ Wichtig sei die Prävention von Verschmutzung und Vandalismus. Hierzu wurden auf Betreiben der CDU ab 2019 zwei zusätzliche Stellen (Stadtpolizei) beim Ordnungsamt auf den Weg gebracht. „Ebenso wurde durch uns das Thema Sicherheitspartnerschaft wieder auf die Tagesordnung gesetzt, da wir der Ansicht sind, dass auch dies ein wichtiger Faktor für das Sicherheitsgefühl einer Einkaufsstadt ist.“ Auch die Taubenkot-Problematik rund um den Großen Markt muss endlich angepackt werden.
Den Sachverhalt wird die CDU-Fraktion im nächsten Wirtschaftsförderungsausschuss thematisieren. Ein Vorschlag wird die Aufwertung des betreffenden Ausschusses sein. „Zwei Ausschusssitzungen im Jahr sind zu wenig; ein erster Schritt wäre eine Verdopplung der Sitzungstermine, da gerade durch die Expertise vieler Gewerbetreibenden im Beirat wichtige Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung entwickelt werden.“
Carsten Quirin
Vorsitzender CDU OV Saarlouis-Innenstadt
Stadtverordneter
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